Gerade habe ich zum ersten Mal gedacht: “Ararat war …”
Gefolgt von: “Smyrna ist ..”
Ich habe mir das ganz fürchterlich gewünscht, dass es das geben könnte – Leben nach Ararat.
Ich habe davor ganz fürchterliche Angst gehabt, dass es das geben muss – Leben nach Ararat. Entdecken, dass das nicht einmalig ist: Verliebtes Grinsen über mit eigenem Bleistift hingeschmierten Worten. Dass ich nicht mal einem Roman die Treue halten kann.
Aber darüber auch nur nachzudenken, war natürlich Unsinn. Ich kann das beides zugleich, Ararat: Dir treu sein und dich mit Smyrna betrügen.
Ich kann das beides zugleich oder gar nicht: Dich betrügen und dir treu sein, weil ich daran festhalte: Du bist meine Limbo-Linie, Ararat. Nach dir nur auf deinem Weg weiter oder nichts.
Als ich vierzehn war, habe ich mich in Henry Millers “Wendekreis des Krebses” verliebt, weil darin stand: “Ich ficke dich, Tania, dass du gefickt bleibst (…) Nach mir kannst du Hengste nehmen, Bullen, Widder, Drachen oder Bernhardinerhunde.” Dass ich (50) darauf immer noch abfahre, macht mich auf alle Zeit nicht salonfähig. Und darauf fahr ich auch ab.
Du hast mich gefickt, Ararat, dass ich gefickt bleibe. Nach dir nehme ich Hengste, Bullen, Widder, Drachen, Bernhardinerhunde. Nach dir geht nichts Weichgekochtes mehr. Nach dir nehme ich Smyrna.
Damals, als ich dich hatte, hatte ich solche Angst: Wir haben kein Geld. Wir schaffen das nicht. Was soll denn aus uns werden?
Ich glaub, ich hab heute noch mehr Angst. Und noch weniger Geld. Wir schaffen das nicht. Was soll denn aus uns werden?
Ich muss die Angst aushalten. Ich habe gar keine Wahl. Love you Ararat. Nach dir nehme ich Hengste, Bullen, Widder, Drachen, Bernhardinerhunde. Love you, Smyrna.
Und ich warte auf den Druck von Ararat und die Fahnen von Smyrna!
Die ist ja noch klein, die Smyrna – passt in meine Hand. Jetzt kommt erstmal dein Dünenhaus dran!