Und dann wieder das Unumgängliche: Die neuen gültigen Preise und Konditionen

Mein Fensterputzer ist inzwischen teurer als ich. Und falls mir jetzt jemand rät, meine Fenster selber zu putzen – leider fehlt mir da jegliche Kompetenz.

Also habe ich mich entschieden, stattdessen die Preise für die einzige Kompetenz, die ich habe (stimmt nicht ganz. Ich finde, ich mache mich für den Anfang nicht schlecht als Kaninchen-Zimmer-Service), soweit anzugleichen, dass ich mir saubere Fenster und Bio-Koriander für meine Privatosterhasen weiterhin leisten kann.

Alle Preise sind verbindlich und werden in zwei Raten berechnet: Eine bei Buchung, eine bei Abgabe. Für eine Vorauszahlung der Gesamtsumme bei Buchung berechne ich Ihnen gerne 5 Prozent Skonto – eine Hand wäscht die andere. Termine reserviere ich grundsätzlich nur bei Zahlung der ersten Rate und fange vorher auch nicht mit der Arbeit an. Gebranntes Kind usw. – und das war’s dann auch für heute mit meinen Spruchweisheiten.

Und mit meinem Gerede um lauwarmen Brei – kommen wir zum Crunch:

Für ein Ghostwriting berechne ich bei gewöhnlichem Schwierigkeitsgrad € 25 pro Normseite. Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für Recherche und Vorbereitung. Die Anzahl der Normseiten wird vorab zwischen Ihnen und mir besprochen. Überschreite ich sie, ist das mein Pech, nicht Ihres.

Für Übersetzungen aus dem Englischen oder Italienischen berechne ich € 20 pro Normseite – wiederum bei gewöhnlichem Schwierigkeitsgrad. Ausschlaggebende Preisgrundlage ist das deutsche Ergebnis, nicht das Original.

Für ein Coaching – die individuelle Betreuung bei der Entstehung eines Romans – berechne ich € 50 pro Stunde. Da es sich anders weder für Sie noch für mich lohnen würde, kann ich Buchungen erst ab einem Mindestumfang von zehn Stunden akzeptieren. Beim Coaching berechne ich den Gesamtpreis der Buchung im Voraus.

Für ein Lektorat in zwei Durchgängen berechne ich € 5,50 pro Normseite (auch hier – bei gewöhnlichem Schwierigkeitsgrad. Über anderes können wir gegebenenfalls reden). Möchten Sie ein Korrektorat eingeschlossen haben, beträgt der Preis € 6,50. Aufträge für Korrektorat alleine nehme ich nicht an.

Exposés, Werbetexte und Gutachten erstelle ich – gegen Bezahlung – nur für meine eigenen Kunden. Ebenfalls nur für meine eigenen Kunden führe ich – ohne Bezahlung – eine Beratung zur Vermarktung durch, und auch Manuskripte lese ich nur von Kunden. Das heisst aber nicht, dass ich mich weigere, einem Kollegen einen kostenfreien Rat zu geben, wenn ich einen habe. Ich werde niemandem ein Coaching aufschwatzen, der gar keines nötig hat, und mich auch nicht für das Lektorat eines Textes bezahlen lassen,  der verlagsreif ist und somit hoffentlich ohne Kosten für den Autor lektoriert wird. Scheuen Sie sich also bitte nicht, zu fragen. In dem Dschungel, in dem wir arbeiten, sind wir alle besser dran, wenn uns ab und an mal jemand eine Lampe hochhält. Meine Mailadresse ist charlie@charlotte-lyne.com.

Ich freue mich auf Ihre Geschichten und bin voller Neugier – nach bald dreissig Jahren immer noch. Jede einzelne, jede von einem Autor erdachte Welt, verdient einen Partner, der für  ihre speziellen Eigenheiten so kompetent ist wie mein Fensterputzer für verschmiertes Glas. Wenn ich derjenige nicht sein kann, wenn wir nicht zusammenpassen oder ich Ihnen halbwegs zeitnah keinen Termin anbieten kann, empfehle ich Ihnen jederzeit gern einen Kollegen.

Oder eine Kollegin, versteht sich.

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Oscar-Nominierungen 2020 – keine Analyse, nur ein Fest mit Haken

11 Nominierungen fuer Joker!

Verdiente Anerkennung für den schönsten, intensivsten Film, den ich seit Jahren gesehen habe.

Ich habe mich riesig gefreut und wünsche nun diesem grossartigen Film viele Überraschungssiege  – denn in einer Favoritenrolle ist er trotzdem in den entscheidenden Kategorien nicht (wie man Alan Driver den Vorzug ueber Joaquin Phoenix geben kann, muss ich nicht verstehen).

Auch die Nominierungen fuer “Jojo Rabbit” und “Once Upon the Time in Hollywood” haben mich sehr gefreut, während ich eine einzige Erwähnung von “Avengers: Endgame” schäbig und in gefährlicher Weise snobbish finde. Aber das ist ja nichts Neues. Wenn man in einen Film seine achtzigjährige Oma und seinen achtjährigen Enkel mitnehmen kann und beide sternenäugig wieder herauskommen, dann kann das Ding ja nicht preiswürdig sein. Schon gar nicht, wenn darin Geschöpfe agieren, die von Gebäuden fliegen oder zwischen ihnen schwingen können. Was für ein Ausschlusskriterium! Dass an demselben um Hirn bettelnden Snobismus Christopher Nolans Meisterwerk “The Dark Knight” ebenfalls scheiterte, weigere ich mich bis heute zu glauben.

Immerhin ist “Avengers: Endgame” als bester Actionfilm bei den Critic’s Choice Movie Awards ausgezeichnet worden, wozu ich herzlich gratuliere. Fuer mich bleibt er ein einzigartiges Kinoerlebnis und eine alle Sinne betörende Sensation. (Und nein, ich hab als Kind keine Comics gelesen, ich steh auch nicht auf einen der hübschen Helden, ich bin einfach nur von Kindern und Enkeln ins Kino geschleppt worden und habe mich verliebt.)

Zur beschämenden, in die Freude spuckenden politischen Dimension – der fast ausschliesslich weissen Versammlung von Nominierten und der unverständlichen Ignoranz z.B. dem ausgezeichneten Film “Us” gegenüber – fehlen mir Worte, Fassung und Ideen. Dass eine derart einflussreiche Veranstaltung ein derart falsches Symbol aussendet, ist mehr als nur hochproblematisch. Zum fehlenden weiblichen Anteil kann ich mich hingegen im Grunde nicht äussern – ich habe in diesem Jahr keinen Film gesehen, der von einer Frau gemacht war. Mir ist klar, dass ich darüber nachdenken muss. Und mir ist auch klar, dass ich mich davor seit vielen Jahren drücke und damit nicht mehr allzu lange davonkommen werde.83IL3hNHRuSerC6IoWYKLA