Eigenlob stinkt

Ohne Zweifel. Wie Fisch vom Kopf her. Und Eigenwerbung kein bisschen weniger. (Und wenn ich in den nächsten sechs Worten jetzt nicht ganz schnell die Queen erwähne, bin ich ganz bestimmt obendrein pietätlos.) Ich find’s auch nicht so richtig appetitlich. Wirklich nicht.

Natürlich wäre ich ganz doll gern die, auf deren Bücher die ganze Welt dermaßen brennt, dass die Feuerwehr kommt und die Straße absperrt, wo morgens früh die Käufer vor dem Buchladen Schlange stehen.

Bin ich aber nicht, und mein neues Buch find’ ich trotzdem toll und will, dass ihr alle es lest und dann den zweiten Band, den ich noch viel toller finde, unbedingt auch lesen wollt, und am Ende vielleicht doch noch die Feuerwehr kommen muss und alles und überhaupt.

Außerdem ist diese Aktion – so billig wie heute kommen wir nicht mehr zusammen – auch viel zu cool, um sie euch vorzuenthalten, oder etwa nicht?

Also, liebe Leute: Nur heute, nur zum Wochenende, ganz viel Buch für ganz wenig Geld:

https://www.amazon.de/b?node=11971905031

Mein Traum ist ja derzeit, einen Job als Person-die-im-Kino-sitzt angeboten zu bekommen. Und meine Adler-Bücher sind ein bisschen so, als hätte ich den in den letzten Monaten gehabt. Also los, für schlappe 99 Cent könnt ihr auch in meinem Kino sitzen! Im Premium-Sessel mit den tollen Löchern für Drinks! Ich freu mich auf euch – Wispern, Giggeln, Kreischen, Knutschen und mit Popcorn Knistern ausdrücklich erlaubt.

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Erst kommt das Fressen und so weiter …

Die Moral meiner frühen Jahre hätte mir zweifellos nie und nimmer gestattet, mir eine BILD zu kaufen – geschweige denn, mich darüber in Dreiecken, Quadraten und Achtecken zu freuen, dass mein Name drin steht.

Aber meine frühen Jahre (nicht ihr Licht!) sind vorbei, in meinen späteren trage ich finanzielle Verantwortung für andere Menschen, und damit hat die Moral sich zu gedulden, bis sie drankommen darf. Zudem bemerkt Taika Waititi, der Zauberer unter den lebenden Filmemachern, den ich aus tiefstem Was-weiß-ich-nicht-alles verehre, treffend: “Sie können bei Ihrer Kunst Ihre Integrität bewahren. Aber mit Sorge um Ihre Integrität bezahlen Sie keine Rechnungen.”

Also steh’ ich in der BILD, freu mich krumm und schief, und pfeif’ meiner Moral ein Lied aus einem Taika-Waititi-Film. Und atme ganz tief auf. Wenn in einer solchen Flut von schlechten Nachrichten eine einzige gute mit schwimmt, dann darf die von mir aus auch in der BILD stehen.

Und bedank’ mich bei jedem wundervollen Menschen, der dieses Buch gekauft hat. Sowie vor allem bei dem allerwundervollsten Menschen, der todesmutig die gestrige Ausgabe der Bild gekauft und mir das Foto geschickt hat. Wäre ich in Deutschland gewesen, hätte ich womöglich erstmals in meinem Leben eine Bild selbst kaufen müssen. Hätte ich mich getraut? Obwohl mich einer hätte sehen können, der mich aus meinen frühen Jahren kennt?

“Natürlich nicht”, sagt mein Mann gelassen. “Du hättest mich geschickt.”

Wo er recht hat …